Die Zahlen sind erschreckend und die Vorfälle mehr als nur erschütternd. Missbrauchsfälle in der Evangelischen Kirche lassen uns auf vielen Ebenen keine Ruhe. Studien haben ergeben, dass es die eigenen Strukturen waren, die es Täter*innen ermöglicht haben, Straftaten zu begehen. Diese ermöglichenden Strukturen gibt es auch in anderen Organisationen, was aber nichts daran ändert, dass es besonders schmerzt und bedrohlich ist, wenn in der Vergangenheit unsere Kirchengemeinden und andere kirchliche Einrichtungen Ort von Missbrauch waren.
In unseren Kirchengemeinden der Drei-Ritter gab es nach unserem derzeitigen Wissen keine Missbrauchsfälle. Damit dies auch in Zukunft nicht passieren wird, haben wir uns mit den Menschen aus unseren Gemeinden, die sich ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit engagieren, mit unseren Jugendlichen und den Kirchenvorständen auf den Weg gemacht, Schulungen besucht, unsere Gemeinden und die entsprechenden Räumlichkeiten analysiert und ein umfangreiches Schutzkonzept zur Prävention sexualisierter Gewalt erarbeitet. Dazu gehört unter anderem die Abfrage von Führungszeugnissen bei ehrenamtlich Tätigen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten und allen beruflich Mitarbeitenden (soweit das in der Vergangenheit noch nicht geschehen ist), eine verbindliche Selbstverpflichtungserklärung für alle ehrenamtlichen und beruflichen Mitarbeitenden und ein Verhaltenskodex für unsere drei Gemeinden.
Uns ist wichtig: Zur geistlichen Haltung der Kirchengemeinden gehört, dass diese ein sicherer Ort in der Kirche sind: Jeder Mensch ist willkommen – ungeachtet der ethnischen Herkunft oder sexuellen Orientierung. Es wird füreinander Sorge getragen und darauf geachtet, dass sich jede*r in den Räumen sowie bei den Aktivitäten der Kirchengemeinde sicher und wohl fühlen kann.